Ist Einschlafstillen gut oder schlecht?

Wer entscheidet darüber was gut und was schlecht ist? Wenn jemand etwas als schlecht wertet, bedeutet das nicht, dass das für alle schlecht sein muss. Auch hier gilt, jede Familie, jedes Kind ist einzigartig und individuell.

Stillen ist die natürlichste Form der Ernährung!

Den Hunger deines Säuglings über die Muttermilch zu stillen, ist die natürlichste Form der Ernährung. Die warme Muttermilch, die Körperwärme, der Herzschlag der Mutter, sowie das Saugen selbst beruhigen den Säugling, sodass euer Kindchen vor allem in der Anfangszeit entspannt einschlafen kann. Stillen ist somit eine sehr hilfreiche Einschlafhilfe. Es wird hierbei viel Nähe und Trost gespendet in inniger Verbindung zum Kind.

Solange du als Mama das Einschlafstillen mit deinem Kind genießen kannst und ihr beide gut in den Schlaf finden könnt, besteht keine Notwendigkeit an dieser wunderbaren Einschlafhilfe etwas zu verändern. Das Einschlafstillen bringt viel Schönes und Gutes mit sich,

DENN…

… durch den engen Körperkontakt und der Nähe wird dem Kind Sicherheit und Geborgenheit vermittelt.

… mit der Muttermilch werden schlaffördernde Hormone an das Kind weitergegeben, die für Entspannung beim Kind sorgen.

…  in Phasen des Wachstums fordert dein kleiner Schatz häufiger die Brust. Dies ist notwendig, damit die Milchbildung angeregt wird und der Kalorienbedarf gedeckt werden kann. Außerdem beruhigt die Nähe deinen Schatz!

… saugen an der Brust ist ein natürliches und angeborenes Hilfsmittel des Säuglings zur eigenen Beruhigung und somit hilfreich bei Zahnungsschmerzen, Entwicklungsschüben oder Krankheit.

… Einschlafstillen ist einfach wunderschön und für dich als Mama eine Erleichterung! Ganz offen und ehrlich – du darfst in der Nacht liegen bleiben und dein Kind kann bei dir einschlafen! Schlaf ist oft eine Mangelware und als Mama darf man sich das Leben auch mal einfach machen! Einschlafstillen ist also ein wunderbares Einschlafritual an dem du weiterhin festhalten kannst! Und dein kleiner Schatz wird die Nähe mit dir sehr genießen!

Was wenn das Einschlafstillen plötzlich zur Last wird?

Erst wenn das Einschlafstillen zur Belastung wird und das Kind nicht mehr ohne Brust schlafen kann, du dich erschöpft und müde fühlst und du dir eine Veränderung wünscht, erst dann besteht Handlungsbedarf.

Jede Situation, jede Familie & jedes Kind sind individuell! Besteht der Wunsch, vom Einschlafstillen oder dem Dauernuckeln weg zu kommen, aus welchen Gründen auch immer, ist dies legitim! Denn nur eine glückliche Mama kann ihrem Kind das geben, was es braucht – bedingungslose Liebe!

Ist dein Kindchen anfangs noch am Fläschchen oder der Brust eingeschlafen, führt diese Einschlafhilfe mit zunehmender Entwicklung deines Kindes eventuell auch nicht mehr zum gewünschten Einschlafen. Vor allem wenn die Schlafprobleme dann Überhand nehmen, die emotionale Belastung zu groß ist, kann der Familienalltag und vor allem die Nacht zur Herausforderung werden. Der Wunsch nach einer alternativen Einschlafhilfe wächst.  

Welches Bedürfnis verbirgt sich hinter dem Dauernuckeln?

Besteht der Wunsch vom Einschlafstillen oder dem Dauernuckeln wegzukommen, sollte man sich immer fragen „Welches Bedürfnis steckt hinter dem Verhalten meines Kindchens?“. Die Lösung ist nicht von heute auf morgen die Brust zu verweigern und das ganze Thema als negative Assoziation abzustempeln. Es steckt viel mehr hinter dem Verhalten eures Kindchens. Grundsätzlich sollte immer eine sanfte und liebevolle Methode gewählt werden, die die Bedürfnisse eures kleinen Schatzes berücksichtigt! Im Vorfeld sollte also überprüft werden, warum euer Kindchen nachts ständig die Brust einfordert. Wird der Hunger gestillt? Dient das Saugen zur Beruhigung oder zum Wiedereinschlafen? Oder steckt ein anderes Bedürfnis hinter dem Verhalten? Beobachte dein Kind und versuche herauszufinden, was dir dein Schatz sagen möchte! Wenn du Unterstützung benötigst, helfe ich dir dabei sehr gerne!

Das Dauernuckeln als Sicherheitsbedürfnis

„Niemand weiß, was er kann, bis er es probiert hat.“ – Publilius Syrus

Schläft euer Kindchen ausschließlich an der Brust ein, kann dies zu einem späteren Zeitpunkt Schwierigkeiten mit sich bringen. Kinder halten gerne an Gewohnheiten und bisher Vertrautem fest, weil es ihnen Sicherheit und Halt gibt. Euer kleiner Schatz kennt somit keine andere Beruhigungsmöglichkeit, also die Brust zum Nuckeln. Viele Babys schaffen es nicht länger als 45 Min. am Stück zu schlafen. So lange dauert in etwa ein Schlafzyklus, sodass ein ständiges Aufwachen aus dem Schlaf stattfindet und die Brust eingefordert wird. Die Nächste sind sehr fragmentiert und der Schlafentzug führt zur Erschöpfung auf beiden Seiten.  Auch Zahnungsschmerzen, Krankheiten und Wachstumsschübe können den Schlaf erschweren. Eine andere Einschlafhilfe als das Nuckeln an der Brust löst bei den meisten Babys Tränen und Verzweiflung aus.

Meine Empfehlungen für dich

Du kannst gerne das Einschlafstillen beibehalten, solltest aber noch andere liebevolle Einschlafhilfen etablieren.

Neben dem Einschlafstillen bewährt sich liebevoller Körperkontakt. Dazu gehören das Tragen oder Streicheln, da hier Nähe und Sicherheit vermittelt wird. Durch die Körpernähe werden Bindungshormone ausgeschüttet, die zur Entspannung deines Schatzes führen. Entspannung ist die Grundvoraussetzung für das Einschlafen!

Trenne das Stillen vom Schlaf. Beginne frühzeitig vor dem zu Bett gehen mit dem Stillen. Anschließend kann zum Abendritual übergegangen werden, hier bietet sich auch an, dass Papa das Ruder übernimmt.

Ein mögliches Abendritual kann mit der Pflege wie dem Zähneputzen beginnen, Windel wechseln, ein Buch lesen und anschließend kuscheln und das Kind in den Schlaf begleiten. Rituale sind wichtig und geben eurem Kind Sicherheit und Orientierung.

Schaffe schlaffördernde Rahmenbedingungen wie beispielsweise den Raum abdunkeln und kein blaues Licht mehr vor dem zu Bett gehen.

Wenn dein Kindchen beim zu Bett gehen in Tränen ausbricht – ist das nicht schlimm. Dein Kind darf Emotionen zeigen und rauslassen. Wichtig ist, dass du für deinen Schatz da bist und du ihn emphatisch und liebevoll begleitest.

Setze die neue Einschlafhilfe Schritt für Schritt und behutsam um, damit dein Schatz sich sicher fühlt!

Was kann ich tun, wenn mein Kindchen das neue Abendritual nicht annimmt?

Jede Situation, jede Familie und jedes Kindchen sind einzigartig. Somit ist auch euer Lösungsweg einzigartig! Ihr als Eltern gebt den Weg und die Richtung vor. Die Art und Weise wie ihr das macht, ist entscheidend! Euer Kind soll sich immer sicher und geborgen fühlen! Manche Kinder gewöhnen sich sehr schnell an ein neues Ritual und wiederum andere tun sich sehr schwer mit Veränderungen.

Nimmt dein kleiner Schatz das neue Einschlafritual nicht an oder schläft trotz erfolgreicher Etablierung neuer Einschlafhilfen weiterhin sehr schlecht, können die Gründe für das Schlafverhalten noch tiefgründiger liegen. Die Ursachen sind so vielfältig wie jeder Mensch. Für einen erholsamen Schlaf spielen viele kleine Faktoren eine entscheidende Rolle, die im Einklang zueinander stehen müssen.

Sehr gerne berate und begleite ich dich auf dem Weg zu einen besseren Schlaf!
Melde dich bei mir! Gemeinsam finden wir heraus, was dein Kindchen uns sagen möchte!

Liebe Grüße,
eure Kerstin